Herzmama. Das ist eine große Aufgabe. Ich bin so eine Herzmama. In meinem Blog geht es darum, andere Herzmütter zu finden, sich Mut und Kraft zu geben und hilfreiche Tipps auszutauschen. Denn wenn uns Herzmamas eines verbindet, dann ist es nicht nur ein krankes Herz, dass viel Kraft einfordert, sondern vor allem unsere Liebe zu unseren Kindern und zu unserem Leben, das mit viel Aufwand und Mühe um die Erkranungen herum gestaltet werden muss. Von Wahnsinnigen Lachern, über wortlose Tränenmeere bis hin zu hilfreichen Lösungen lest ihr hier Vieles über mich und andere Herzmamas und erfahrt hoffentlich das, was ich noch immer am meisten suche: Hilfe und Lösungen in vielen Herzensangelegenheiten.

Denkt aber dran, ich gebe selbst keine Gesundheitstipps, jedes Herz ist so individuell, dass ihr mit Euren Ärzten abstimmen müsstet was erlaubt ist und was nicht, versprochen!

 

Bleibt stark. Eure Julia

 

 

Mach doch mal eben,...

Ihr Lieben, ich glaube, es gibt keinen Satz, den ich in letzter Zeit öfter bewusst gehört habe. Gut gemeinte Endungen wie ... mal wieder was für Dich, ...mal wieder einen Ausflug in die Stadt, ... mal wieder einen Tag voller Entspannung mit Vormittags- und Nachmittagsprogramm für die Kids und räum danach noch Garten und Haus auf...! Das klingt alles lieb gemeint, aber einfach mal eben gibt es in meinem Leben kaum. Meine Krankheit ist von aussen unsichtbar und sie steht nicht auf meiner Stirn. Daher komme ich immer mal wieder in lustige Situationen in denen ich doch an mein Herz erinnert wurde:

 

Top 1: 

Powernappings schwanger auf dem Weg zur Arbeit an immer der gleichen Tankstelle nach 20 min Fahrt, um eine 40 min Fahrt zu schaffen

Top 2:

Selbst Selter über den Rücken gegossen, während der Autobahnfahrt auf eintöniger Autobahn, um wach zu bleiben 

Top 3: 

Stillen und Sendung mit der Maus Marathon, um beiden Kids gerecht zu werden

Top 4:

Alles in die Küche gestopft, wenn sich spontan Besuch ankündigt und Tür zugezogen, da ich das Aufräumen am Vorabend nicht mehr geschafft habe

Top 5:

zahlreiche ausgetauschte Drinks... da ich ja ohne Umdrehung nehme 

... ich könnte ewig so weiter machen, kennt ihr das auch? Aber mal im Ernst, Schummeln ist erlaubt und Pausen ganz natürlich. Bleibt euch also treu und hört auf euer Herz. Es gibt nichts Wichtigeres! 

 

 

 

 

Verweilen und heilen ...

Was ist eigentlich anders bei uns Herzmamas. In diesem Leben aufgeben. Niemals! Aber was ist wenn das Unausprechbare die grausame Wahrheit in den Köpfen wird. Wer muss sich schon damit auseinander setzen, was wäre, wenn ein Familienmitglied oder man selbst zum Engel werden wird. Unweigerlich vielleicht schleichend oder unaufhaltsam. Selbst, wenn dieser Gedanke nur unsere tiefste Angst widerspiegelt, so ändert er doch alles. Geduld zu üben, in Freude aufzugehen oder hemmungslos lachend loszulassen ist manchmal nicht leicht. Mit Liebe zum Detail zu arbeiten, auch wenn man schon Würmerfutter aus einem vermutet, kann eine riesige Hürde entwickeln. Denn die Sorge begleitet uns Tag und Nacht. Ach, und war es doch nur ein kleiner Funke einer Sorge, so ist sie doch bestimmt unbegründet und nicht real. Wird schon alles gut gehen bei uns. Ganz gewiss. Aber vielleicht versteht ihr jetzt, warum wir Herzmamas Meister darin sind, die Tränen einfach fortzuwischen. Und sollte man doch ein Engel auf Erden werden, oder ein Familienmitglied so müssen wir die Kraft aufbringen Tag für Tag alle um uns herum darauf vorzubereiten. Auch diese Angst verdient ein ehrliches Wort, sei sie doch zum größten Glück meist nur eben eine kleine Nebenwirkung auf dem Beipackzettel unserer Herzerkrankung. Real aber zum Glück noch fern. 

Was macht man eigentlich, wenn...

... ja wenn man einfach das Gefühl hat, das Herz und die Gesundheit scheinen zu kippen. Es können Momente sein in denen Einen etwas aufregt oder warme Tage so wie heute, die das Herz ins Wanken bringen. Ich habe mich mit Herzmamas darüber unterhalten. Oft ist man voller Zweifel. Was tue ich hier überhaupt und ist es richtig abzuwarten, sollte ich handeln oder was Verrücktes tun wie die 2 Jungs in dem Film dieses bescheuerte Herz? Gar nicht so leicht als Mama von 2 Kids und in reisemangelnden Zeiten wie Corona. Eine Freundin hat mir dazu eine Antwort gegeben, die mich nicht mehr losließ. Ich weine viele Tränen sagte sie, aber ich genieße auch jeden starken Moment. Ich umgebe mich mit dem, was mich glücklich macht. Vielleicht ist es unser Herz, das uns die Eintrittskarte zu einem Leben gibt in dem wir im übertragenden Sinne auch mal mit einem Porsche durch den Pool fahren dürfen... Niemand weiß wie es sich anfühlt auf halber Flamme zu laufen und trotzdem immer 120% zu geben und niemand weiß, dass ein Herzfehler nicht nur einen Fehler im organischen Sinne, sondern auch ein Riss in unserer Gefühlswelt bedeutet. Bleibt stark und verrückt, denn ihr habt es Euch verdient! 

Immer wieder auftauchen

Ihr Lieben, draussen scheint der Supermond, man sagt ja die Männer zicken bei dem Supermond besonders schön uuuuuuuund man sagt die Kreativität ist besonders gut. Ich bin so gespannt nach so vielen Abenden an denen es mir nicht so gut ging wie heut, macht es endlich mal wieder so richtig Spaß sich in Arbeit zu stürzen und sich dem tollsten female family Projekt mit Herz zu widmen. Der Laptop ist an, das Babyphone ebenfalls, die Nuckelflaschen im Anschlag und es entsteht gerade parallel ein super tolles Buch. Für alle, die Herzkinder haben und für alle, die diese gern unterstützen wollen. Aber Geduld Geduld. Ihr erfahrt es als Erstes. Versprochen! In unserem Kinderbuch geht es wie auch in unserem Blog darum, das Leben positiv zu sehen. Ich sagte ja ich beherrsche die gesunde Prise, um über mich selbst lachen zu können. Uns Herzmamas spielt das Immunsystem häufig einen Streich, aber wenn man erst einmal weiß, dass eine Gürtelrose mit fiesen Nervenschmerzen nicht zwingend ein Infarkt ist und, dass ständige Müdigkeit auch Mamas ohne Herzfehler triff, sowie, dass der besiegte innere Schweinehund nicht nur wieder mehr Puste, sondern auch viele aufgegeben Träume wieder reaktiviert, motiviert das doch, richtig? Dafür brauchst du oft nur die richtigen Menschen und super Coaches und Trainer, mehr dazu bald in meinen Gastbeiträgen. Also volle Kraft voraus. Nur Mut, denn Angst ist ein ganz schlechter Begleiter! Das Leben will genossen werden! Bleibt Euch treu und stark!

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Herzmamas & die Männer

Wie soll ich Euch das jetzt am Besten beschreiben? Als Herzmama steht man manchmal einfach vor einem Rätsel. Ob es unser operiertes Herz ist, das die Gefühle anders deutet oder der zusätzliche Stress, der oft durch unsere Erkrankung entsteht, manchmal senden wir einfach auf einer anderen Welle. Paart man das ganze dann noch mit dem typischen Männer-Frauen Problem und etwas Kinderstress, na bitte, schon hat man den Salat. Mein Mann musste auch erst lernen, welche Sprache ich spreche und auch wenn er probiert sich wirklich in die Materie einzufühlen, so liegt er doch häufig einfach völlig daneben.

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Demut und Verdrängung

Ihr Lieben, Demut zu üben und eine Welt so zu akzeptieren wie sie ist, dass gelingt nicht immer, denn diese Tugend erfordert viel Zurücknahme der eigenen Ansprüche, um für die Welt Gutes zu erlangen. Hält die Welt Dinge für uns bereit, die wir nicht ändern können und die uns in Abhängigkeiten bringt, so haben wir zwei Möglichkeiten: Wir können stark sein und weiter an das Beste glauben oder aber Aufgeben. Ich habe mit vielen Herzfamilien gesprochen. Was mich in den Interviews fasziniert hat, war das jede Familie eine Strategie entwickelt hat, denn es sie hatten sich ein Ziel gesetzt: Niemals Aufgeben! Bekommen Eltern ein Sternenkind oder Jemandem stößt etwas zu, so ist die Trauer grenzenlos, aber bekommt man einen Herzfehler mit so ist das noch lange kein Grund zu trauern, es ist viel mehr eine Aufgabe, die gelöst werden muss, manchmal von Tag zu Tag, oft aber auch von Jahr zu Jahr. Ich habe mehrere Mamis kennen gelernt, die den Herzfehler ihres Kindes durch Verdrängung bis zur nächsten Vorsorgeuntersuchung in einem Jahr so sehr ausblenden, dass ihre Angst unspürbar ist und ihr Kind ein ganz normales Leben mit einer super schönen Kindheit führen darf, genau wie seine Geschwister. Eine Überlebensstrategie, die ich bewundernswert finde, da sie es schaffen ihre Kind somit stark zu machen für die Zukunft. Zudem habe ich Tatjana getroffen, sie berichtet von der Herz-OP ihrer Tochter Emmi. Ihre Stärke hat mich fast aus den Flip Flops gepustet. Aber seht es selbst. Und ich denke ich lasse da einfach einmal die Bilder von Emmi heute sprechen. Ist das nicht die größte Motivation dieser Erde.

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Und dann hilft nur noch Herzblut

Ihr Lieben, wenn man in einer echt miserablen Lage steckt, dann hilft nur noch die Flucht nach vorn. Herzkrank mit Einschränkungen zu leben und sich auf die nächste Herz OP innerlich und äußerlich einzustellen war immerhin nicht gerade ein Pappenstiel. Ich musste mich völlig neu aufstellen. Klingt leicht gesagt, in der Realität sah das ganze anders aus und hat mich bis dato fast ein dreviertel Jahr gekostet und noch immer sind echte Hundstage dazwischen. Aber ich kann auch schon über Einiges Lachen. Wie also soll man sich auf eine Herz-irgendwie-im Eimer-Phase vorbereiten? Immerhin sollte ja Niemand darunter leiden. Meinem Mann mutete ich eine Menge zu, dazu komme ich später noch einmal, aber meinen Kindern konnte ich doch mit 4 Jahren und ein paar Monaten nicht erzählen, Mami verschwindet dann mal für 2 Wochen unter der Bettdecke, um sich selbst zu bemitleiden. Das hätten sie im Ausnahmefall von Höhle bauen vielleicht 5 Minuten witzig gefunden. Also machte ich mir einen Plan und holte mir Hilfe. Zudem möchte ich Euch gleich schon in diesem Zusammenhang mein aktuelles Lieblingsbuch vorstellen. Eine kleine Gute-Nacht-Bibel für Sonnenhungrige und Seelengeplagte. Und diese Frau hat nicht nur einen richtig schönen Namen, sondern mindestens eine genau so schöne Aura. Ich durfte meine Kinder einfach so bei meiner Schwägerin in Ottensen parken, die wohlgemerkt selbst 4 Kinder mal eben so ohne Mann groß zieht und diese tolle Frau treffen: Sabine Wery von Limont.  Sie studierte Wirtschaft und Psychologie in HH und arbeitete als Psychotherapeutin für Wirtschaftsunternehmen & renommierte Hamburger Kliniken. Heute führt sie ihre eigene Praxis und gilt als Expertin auf dem Gebiet der Psychokardiologie (ein tolles Fachgebiet, dass uns Herzmamas sehr viele Schlüssel zu sehr vielen Türen öffnet) und Traumatherapie. Sie lebt mit ihrer family in der schönsten Stadt der Welt mit Elbe und Alster, nämlich in Hamburg - das war mein großes Glück. Denn ich durfte sie treffen und wer es innerhalb eines kurzen talks schafft einer ausgepowerten Ma die Power einer 25 Jährigen wieder in die Hände zu geben, der hat schon eine Menge Applaus verdient. Zudem ein tolles Buch für all die, die einen Körper und eine Seele haben. Hihi, also ran an den Buchladen des Vertrauens und reingelesen, das tut so gut wie eine halbe Stunde Massage. Versprochen.

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Und plötzlich ist es wie fallen.

Ihr Lieben, es war dieser eine aber entscheidende Moment. Nach einer Routine-Untersuchung mit einem meiner liebsten EMAH Kardiologen, mit dem ich am liebsten einen Marathon rennen oder Pferde stehlen wollte, war meine Stimmung nicht wie sonst nach der jährlichen Untersuchung. Normalerweise war ich doch die einäugige unter den Blinden, diejenige, die trotz der Herz OP im 3. Lebensjahr doch echt gute Karten hatte und ein wie der Prof es damals meiner Ma im Krankenhaus noch mitteilte ein "normal life" zu erwarten hätte. Anscheinend jedoch hatte die zweite Schwangerschaft durch die ich voller Liebe und Inbrunst zu meiner Leidenschaft eine ganz normale Mami zu werden hindurchgestiefelt war, nun doch eine Spur hinterlassen. Der Shunt wie man ihn nennt hatte sich, meines Erachtens sogar für mich als Leihen zu erkennen, deutlich vergrößert und ich hörte so einen kleinen Unterton in der Stimme meines Arztes. "Neeeeeäää also wir bleiben optimistisch" reichte mir da nicht, ich wollte wie jedes Jahr doch bitte hören, "springen Sie los ...oder ja perfekt die nächste Herz OP dann mit 90". Aber Nichts dergleichen kam!!! Ein Termin im Universitätsklinikum bestätigte meine größte Befürchtung. Die Situation hatte sich verschlechtert und nun hatte ich es mit 2 mir nicht mehr ganz gehorchenden Klappen und einer sich vergößernden Herzkammer zu tun. Schlagartig nahm mein Leben also durch diese Diagnose eine Wendung. Ich schlich durch die Sonne an dem schönen Hamburger Park entlang, in dem ich vor kurzen doch noch meine Tochter ganz stolz nach der Entbindung geschoben hatte. Ich kaufte mir in dem shop vor dem Hauptgebäude noch einen Salat, doch dieser fiel mir im Auto angekommen schlagartig herunter. Ich zitterte am ganzen Körper, denn nun war mir klar. Ab jetzt würde sich mein Leben drastisch ändern.

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